FAQ

Wir haben häufige Fragen zum Markiersystem DM-qode Gen 1 von matriq gesammelt und die Antworten gezielt auf die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen entlang der Wertschöpfungskette abgestimmt.

Für Formenbauer

Wie wird DM-qode Gen 1 ins Werkzeug integriert?

In jede Kavität wird ein kompakter DynamicMold® Insert mit 8 mm Durchmesser eingebaut. Die Montage erfolgt ähnlich wie bei Temperatur- oder Drucksensoren, direkt an der gewünschten Markierstelle im Formteil. Die Inserts sind über Kabel mit dem DynamicMold® Controller verbunden, der außen am Werkzeug angebracht wird. matriq stellt STEP-CAD-Daten zur Verfügung und unterstützt bei der Einbauplanung.

Was ist bei der Werkzeugkonstruktion zu beachten?

Die Position des DynamicMold® Inserts ist entscheidend für die Markierqualität. Wir unterstützen Sie bei der optimalen Platzierung. Im Donwloadbereich finden Sie Empfehlungen für den Einbau.

Kann der DynamicMold® Insert in ein bestehendes Werkzeug nachgerüstet werden?

Ja. Es muss eine 8 mm-Bohrung (mit 10 mm Bund hinten) vorhanden sein, sowie ein Kabelkanal – vergleichbar mit Temperatur- oder Drucksensoren. Manchmal kann ein manueller Datumsstempel ersetzt werden. Wichtig ist, dass Kühlkanäle oder Auswerfer nicht im Weg sind.

Welche Hardware ist im Lieferumfang enthalten?

Markieren mit der matriq-Technologie erfordert vier Hardware-Komponenten:

  • einen DynamicMold® Insert, der in jedem Formhohlraum installiert ist,
  • einen DynamicMold® Controller, der an der Seite des Werkzeugs montiert ist und bis zu vier Einsätze steuern kann
  • das DynamicMold® LinQ, das in der Nähe der Spritzgießmaschine installiert ist und die Stromversorgung und Netzwerkanbindung übernimmt.
  • Ein Tablet, das mit dem LinQ verbunden ist, dient zur Steuerung und Überwachung des Markierungsprozesses.
Benötigt das DM-qode Gen 1 System zusätzlichen Platz oder Infrastruktur?

Ein klarer Vorteil des DM-qode Gen 1 Systems ist, dass es keinen zusätzlichen Platzbedarf in der Produktionsumgebung erfordert. Es werden keine weiteren Geräte benötigt und die Zykluszeit bleibt unverändert.

Wie geeignet ist das DM-qode Gen 1 System für die Reinraumproduktion?

Die Markierung mit dem DM-qode Gen 1 System erzeugt weder Rauch, Staub noch sonstige Verunreinigungen. Es wird keine Absaugung oder Laserschutz benötigt. Das System ist optimal für den Einsatz im Reinraum geeignet.

Welche Kunststoffe können mit dem DM-qode Gen 1 System markiert werden?

Das DM-qode Gen 1 System wurde erfolgreich mit verschiedenen Polymeren getestet, darunter PS, PC, PC/ABS, PMMA, PBT und PP. Wir arbeiten kontinuierlich an der Erweiterung der Kompatibilität mit weiteren Kunststofftypen. Bei Interesse prüfen wir gerne Ihre spezifischen Materialien auf unseren Anlagen.

Können faser- oder partikelgefüllte Kunststoffe mit dem DM-qode Gen 1 System markiert werden?

Die Markierleistung hängt von Prozessparametern wie Druck und Temperatur sowie von den Eigenschaften des Kunststoffs (z. B. Fließverhalten) und der Positionierung des DynamicMold® Insert ab. Faserzusätze können diese Faktoren beeinflussen. Gute Ergebnisse wurden bereits mit verschiedenen Materialien erzielt. Wir bieten Ihnen an, Ihre Materialien vorab bei uns zu testen.

Welche Schnittstellen bietet das DM-qode Gen 1 System?

Die DynamicMold® Inserts werden vom DynamicMold® Controller angesteuert. Das Auslösesignal für die Markierung erfolgt über integrierte Temperatursensoren im Insert – ein Maschinensignal ist nicht erforderlich. Die Steuerung erfolgt über das DynamicMold® LinQ, das auch über einen potenzialfreien Kontakt zur Fehlerausgabe verfügt. Die Systemkonfiguration erfolgt über das Tablet. Datenübertragung zu MES oder SCADA kann automatisiert über OPC UA erfolgen.

Welche Software ist enthalten und welche Funktionen bietet sie?

DM-qode Gen 1 enthält die DynamicMold® Software. Diese bietet eine grafische Benutzeroberfläche zur Konfiguration der Markierparameter und Überwachung des Prozesses. Der Status aller Inserts und Pixel wird kontinuierlich angezeigt, Markierinformationen wie Datum, Uhrzeit und Seriennummern werden protokolliert. Ein integrierter OPC UA Server ermöglicht die externe Konfiguration und den Datenexport. Ein kompatibles System für die Kommunikation ist erforderlich (nicht im Lieferumfang enthalten).

Kann das DM-qode Gen 1 System zur nachträglichen Markierung verwendet werden?

Grundsätzlich ist eine Markierung nach der Formgebung möglich. Sie erfordert jedoch deutlich mehr Heizenergie, kann die Lebensdauer des DynamicMold® Insert verkürzen und verringert die Vorteile des Systems. Daher empfehlen wir die Anwendung nur im Formgebungsprozess.

Für Spritzgiesser

Benötigt DM-qode Gen 1 zusätzlichen Platz?

Nein. Die Markierungstechnologie von matriq erfordert keine zusätzliche Stellfläche in der Produktion. Es sind keine weiteren Geräte oder Prozessschritte erforderlich, und der Markiervorgang dauert nur wenige Sekunden direkt in der Maschine, ohne Einfluss auf die Zykluszeit.

Welche Arten von Produkten können mit dem DM-qode Gen 1 System markiert werden?

Der DynamicMold® Insert wurde erfolgreich für viele Polymere und Polymerblends getestet, darunter PS, PC, PMMA, COC, ABS, PBT und PP. Aktuell empfehlen wir die Anwendung nicht für PA und POM, da diese eine starke Haftung zum Insert aufweisen. Kunststoffe, die Werkzeugtemperaturen über 100 °C erfordern, sind nicht geeignet. Gerne testen wir Ihre Materialien in unserem Technikum.

Können faser- oder partikelgefüllte Kunststoffe mit dem DM-qode Gen 1 System markiert werden?

Das Ziel der DynamicMold® Technologie ist die Markierbarkeit möglichst vieler Polymere in hoher Qualität. Dabei spielen Druck, Temperatur, Fließverhalten der Schmelze und Positionierung des DynamicMold® Insert eine Rolle. Füllstoffe wie Glasfasern (15–30 %) und Talkum liefern in vielen Fällen gute Ergebnisse. Auch Polymere mit Flammschutz funktionieren. Wir testen Ihr spezifisches Material gerne in unserem Technikum.

Welche Schnittstellen und Anbindungen sind verfügbar?

Der DynamicMold® Controller wird aussen am Werkzeug montiert. Die DynamicMold® Inserts werden über Einzelkabel verbunden und über integrierte Temperatursensoren automatisch ausgelöst. Der Controller arbeitet autonom, benötigt nur Strom über den DynamicMold® LinQ. OPC UA oder TCP/IP ermöglichen die Anbindung an MES, SCADA oder Cloud-Systeme.

Welche Software wird verwendet?

Die DM-qode Gen 1 Hardware kommt mit der DynamicMold® Software. Die Software enthält eine grafische Benutzeroberfläche (die auf dem Tablet angezeigt wird), die es dem Maschinenbediener ermöglicht, Markierungsparameter zu konfigurieren und den Markierungsprozess zu überwachen.

Kann das DM-qode Gen 1 System auch für eine Markierung nach dem Spritzgussprozess verwendet werden?

Grundsätzlich ist es möglich, ein Kunststoffprodukt nach der Formgebung (Downstream) zu markieren. Dieses Verfahren erfordert jedoch deutlich mehr Heizenergie, kann die Lebensdauer des DynamicMold®-Einsatzes verkürzen und schmälert dessen Vorteile. Wir raten daher davon ab, DM-qode Gen 1 ausserhalb des Formgebungsprozesses zu verwenden.

Für Produkteigentümer / OEM

Warum ist eine individuelle Teilekennzeichnung wichtig?

Die Serialisierung von Kunststoffteilen ist für eine fortschrittliche Qualitätssicherung von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglicht die Speicherung von Fertigungsparametern (z. B. Temperatur, Druck, Material), Montageparametern, nachgeschalteten Messwerten und anderen teilespezifischen Informationen in einer Datenbank, die alle mit der Seriennummer auf dem Teil verknüpft sind. Wir versehen jedes produzierte Teil mit einem digitalen Datum/Zeitstempel mit Minuten- oder Sekundenauflösung oder einer individuellen Seriennummer.

Diese Identität gewährleistet schließlich die Rückverfolgbarkeit aller relevanten Daten über den gesamten Produktlebenszyklus.

Mit welchen Kunststoffverarbeitungsverfahren ist das DM-qode Gen 1 System kompatibel?

Das DM-qode Gen 1 System wurde für den Einsatz im Spritz- und Blasformen entwickelt. Grundsätzlich ist auch Thermoformen möglich. Der DynamicMold® Insert hält einem Werkzeugdruck von bis zu 2000 bar und konstanten Werkzeugtemperaturen bis 100 °C stand.

Können gekrümmte Oberflächen markiert werden?

Der DynamicMold® Insert hat einen Durchmesser von 8 mm und eine Länge von 20 mm und erzeugt einen 12x12 DataMatrix-Code von 4 mm mal 4 mm (einschließlich der Ruhezone um den Code). Dies erfordert eine ebene Fläche, die dem Durchmesser des Inserts entspricht, oder einen abgeflachten Bereich auf einer gekrümmten Fläche. Es ist nicht möglich, einen Einsatz mit einer gekrümmten Oberfläche zu erstellen oder die Oberfläche des Einsatzes zu verändern.

Was ist ein DataMatrix-Code, und welcher Typ wird erzeugt?

Eine Data Matrix ist ein moderner zweidimensionaler (2D) ISO-Standardcode, der aus „Modulen“ (d. h. Pixeln) besteht, die in einem quadratischen oder rechteckigen Muster (einer Matrix) angeordnet sind. Bei den kodierten Informationen kann es sich um Text oder numerische Daten jeglicher Art handeln. Der DataMatrix-Code verfügt über eine eingebaute Redundanz, die es ihm ermöglicht, eine bestimmte Anzahl fehlender oder defekter Module wiederherzustellen (Fehlerkorrektur bis zu 53 %). Seine Speicherkapazität hängt von der Anzahl der Module ab.

DM-qode Gen1 markiert 12x12 DataMatrix-Codes (ECC200) auf den Teilen, die eine 10-stellige Zahl oder 5 alphanumerische Zeichen oder eine Kombination aus Zahl und Zeichen (1 Zeichen => 2 Zahlen) speichern können.

Für Endkunden

Wie kann der Code gelesen werden?

Mit DM-qode Gen 1 gekennzeichnete Produkte weisen ein durch topografischen Kontrast erzeugtes Oberflächenmuster auf, das als „Direct Part Marking“-Code (DPM) bezeichnet wird. Diese Codes können mit industriellen Codelesekameras gelesen werden, die mit einer geeigneten Beleuchtung ausgestattet sind. Für eine optimale Leistung werden DPM-qualifizierte Kameras empfohlen. Bei der Beleuchtung liefern konfokale und Ringlichter im Allgemeinen die besten Ergebnisse. Wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl der geeigneten Kamera und Beleuchtung, um Ihre DataMatrix-Codes effektiv zu lesen.

Kann der Code mit einem Smartphone gelesen werden?

Das Lesen von DataMatrix-Codes mit einem Smartphone erfordert in der Regel eine separate App (z. B. Scandit, Cognex).
Für DataMatrix-Codes, die von DM-qode generiert werden, ist oft eine angemessene Beleuchtung entscheidend, die bei der Verwendung eines Smartphones unter unkontrollierten Bedingungen in der Regel nicht gegeben ist. Daher ist dies nicht als Standardanwendung vorgesehen.